Kindliche Knick-Senkfüsse
Knick- Senkfüsse, oder auch Plattfüsse, sind bei Kindern nichts Aussergewöhnliches. Unter einem Knick-Senkfuss versteht man einen Fuss bei dem der innere (mediale) Fussrand nicht nach oben gewölbt , sondern mehr oder weniger stark abgeflacht ist. Es kommt sogar vor das der Fussinnenrand (noch) gar keine Wölbung aufweist und vollständig den Boden berührt.
Fast alle Kinder (97%) kommen mit einem solchen abgeflachten Fuss zur Welt. Etwa im Alter von zwei Jahren lernt der Fuss langsam sich selber zu tragen. Dieses Lernen ist aber individuell sehr unterschiedlich. So kann man bei >50% der Kinder ab 3 Jahren noch kein Fussgewölbe erkennen, bei Schuleintritt sind es ebenfalls noch 1/4 der Kinder welche weiterhin einen Knick-Senkfuss zeigen. Dieses ist absolut normal und bedarf keiner Behandlung sofern das Kind beschwerdefrei ist.
Für uns ist die Unterscheidung zwischen einem schmerzfreien, flexiblen Knick-Senkfuss und einem sogenannten symptomatischen (schmerzhaften), rigiden Knick-Senkfuss sehr wichtig. Ein einfacher Test ist hier der sogenannte Heel-Rise Test. Hierbei wird der Fuss von hinten betrachtet. Bei einem flexiblen Knick-Senkfuss sollte sich die im Stand nach aussen gerichtete Ferse beim Zehenspitzenstand nach innen drehen (s. Bilder). Dies zeigt uns, dass das Fussgewölbe flexibel ist. Bleibt dieses Innendrehen (varisieren) aus ist eine weitere Abklärung angezeigt.
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Unsere Behandlung
Bei einem kindlichen, schmerzfreien Knick-Senkfuss ist keinerlei Therapie erforderlich. Keine Studien konnte beweisen das Einlagen oder Physiotherapie einen Vorteil bringen. Bei sehr ausgeprägten Befunden kann in Einzelfällen der Einsatz von sensomotorischen Einlagen und/oder physiotherapeutischen Massnahmen überlegt werden.
Man kann auf spielerischem Wege versuchen die Muskulatur schneller zu kräftigen. Barfusslaufen ist für alle Kinder, auch solche ohne Knick-Senkfüsse, sehr gesund. Des weiteren kann man das Kind zum Beispiel dazu anhalten auf Zehenspitzen zu laufen oder Gegenstände mit den Füssen aufzuheben. Auf diese einfache Art und Weise wird die Unterschenkel- und Fussmuskulatur stimuliert und somit trainiert.