Warum muss mein Kind noch operieren?

Mit der Gipsredression nach Ponseti kann man das Füsschen mit der Zeit in eine nach aussen gedrehte Stellung bringen. Allerdings schafft man es in der Regel nicht die bei den Klumpfüsschen in ihrer Struktur häufig veränderte und sehr starre Achillessehne zu drehen. Würde man dies mit groben Massnahmen und Kraftaufwand versuchen, kann man dem Fuss sogar schaden. Um nun den Fuss aus seiner Spitzfussstellung in eine plantigrade (ebene) Stellung zum Laufen zu bringen, muss die Achillessehne daher bei ca. 95% der Kinder operativ verlängert werden.

Wie läuft der Spitalaufenthalt und die Operation ab?

Nach der in der Regel 8-12 wöchigen Gipsredression nach Ponseti erfolgt ein operativer Eingriff mit einem Krankenhausaufenthalt von 1-3 Nächten. Ein Elternteil darf 24h beim Kind bleiben, sofern das gewünscht wird.

Die Original-Ponseti-Methode beinhaltet eine ambulante Achillessehnendurchtrennung mit lokaler Betäubung mit anschliessender 3-6 wöchiger Gipstherapie und Schienenbehandlung bis zum 4-5 Lebensjahr.

Wir führen einen etwas grösseren Eingriff in Vollnarkose durch. Hierbei wird die Achillessehne kontrolliert Z-förmig verlängert (also nicht nur durchtrennt, sondern auch wieder zusammengenäht). Des Weiteren werden durch den gleichen Schnitt das obere und untere Sprunggelenk (über und unter dem Talus) eröffnet und vorsichtig narbige Strukturen gelöst. Die Operationszeit beträgt etwa 20-30 Minuten. Anschliessend wird noch in Narkose der Gips angelegt. Gemäss unseren Ergebnissen zeigte sich, dass durch diesen etwas grösseren operativen Eingriff die Tragezeit der Schienen im weiteren Verlauf auf 2-3 Jahre verkürzt werden kann, ohne dass das Risiko eines Rezidivs (Wiederauftreten des Klumpfusses) erhöht ist.