Gipsredression nach Ponseti
Wir führen bei uns die Gipsredression nach Ponseti durch. Diese Technik wurde bereits in den 1950er Jahren durch Ignacio Ponsetti eingeführt und ist die vermutlich weltweit am häufigsten angewendete Methode. Die Füßchen Ihres Kindes werden durch wöchentliche Gipswechsel mit vorangehender Physiotherapie sanft und schrittweise in die richtige Position gebracht.
Durch das Gipsen erfolgt langsam die Korrektur der unterschiedlichen Fehlstellungen. Dies nimmt ungefähr 8-12 Wochen in Anspruch, ist jedoch sehr variabel. Die Dauer der Gipsbehandlung hängt mit dem Schweregrad des Klumpfusses zusammen. Nach erfolgreicher Redression des Fusses mit maximaler Aussenrotation und Ausgleich des Hohlfusses und der Adduktusdeformität, muss als letzter Schritt der Spitzfuss korrigiert werden. Dies ist in den allermeisten Fällen alleine durch eine Gipstherapie nicht möglich. Somit muss die Achillessehne, welche für den Spitzfuss verantwortlich ist, operativ verlängert werden.
Tipps für den Alltag
Wir verwenden für die Gipse einen weichen Kunststoffgips. Dieser ist nicht so schwer wie die herkömmlichen Weissgipse. Er hat ausserdem den Vorteil, dass Sie ihn am Tag vor dem Gipswechsel bei uns zu Hause selber abnehmen können und so Ihr Kind problemlos einmal die Woche baden können.
Planen Sie für die Tage des Gipswechsels (dienstags und donnerstags) genug Zeit ein (ca. 2 Std). Sie werden mit Ihrem Kind zuerst in die Physiotherapie gehen und erst im Anschluss zu uns kommen, damit der neue Gips an das physiotherapeutisch bereits vorgedehnte Füßchen angelegt werden kann. Leider lassen sich Wartezeiten nicht immer vermeiden. Wir tun aber unser Bestes, damit die Kleinen nicht zu lange warten müssen.
Das Gipsen tut Ihrem Kind nicht weh, trotzdem haben es die meisten Babys nicht sehr gerne, da man sie für das Gipsen festhalten muss. Damit der Fuss sanft in die korrekte Position gebracht werden kann, ist es jedoch sehr wichtig, dass Ihr Baby ruhig und zufrieden ist. Am besten geht dies, wenn die Kinder satt und müde sind. Sie können Ihr Kind bei uns gerne noch im Behandlungsraum stillen oder ihm das Fläschchen geben.
Wenn Sie zu Hause Probleme mit dem Gips haben, sei es dass er gerutscht ist oder dass Ihr Kind schreit und Sie haben das Gefühl der Gips drückt, dann können Sie ihn ausnahmsweise auch einmal früher abnehmen. Sie müssen deshalb nicht auf die Notfallstation kommen. Wenn Sie den Gips einmal außerplanmäßig entfernen mussten, rufen Sie einfach zum nächstmöglichen Zeitpunkt (am nächsten Morgen oder am Montagmorgen nach dem Wochenende) auf unserer kinderchirurgischen Poliklinik an. Wir werden dann kurzfristig versuchen einen Termin zu organisieren.